Die 6 häufigsten Unfälle von Kindern im Haushalt – und wie du sie vermeidest
Share
Das Wichtigste in Kürze
Gut vorbereitet für den Ernstfall
Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set speziell für Kinder sollte in keinem Haushalt fehlen. Ob Schürfwunde, Insektenstich oder kleine Verbrennung – mit unserem kompakten Set bist du in Sekunden einsatzbereit. Kindgerechte Pflaster, Kühlpads, sterile Kompressen und weiteres wichtiges Zubehör sorgen dafür, dass du schnell und sicher reagieren kannst. 👉 Jetzt ansehen im Shop
Stürze – eine der häufigsten Unfallursachen bei Kindern
Stürze gehören zu den häufigsten Verletzungsursachen bei Kindern – und sie passieren oft dort, wo Eltern sich am sichersten fühlen. Schon eine lose Teppichkante, ein wackeliger Hocker oder eine nicht gesicherte Treppe können ausreichen, um ein Kind ins Straucheln zu bringen. Besonders tückisch: Kinder beginnen früh, auf Möbel zu klettern, und können das Risiko nicht einschätzen. Dabei können selbst geringe Höhenunterschiede bei Kleinkindern zu ernsthaften Verletzungen führen.
So beugst du vor:
Treppenschutzgitter anbringen
Teppiche mit Antirutschmatten sichern
Möbel kippsicher verankern
Kinderschuhe oder Socken mit rutschfester Sohle verwenden
Fenster mit Kindersicherungen ausstatten
Hochbetten erst ab 6 Jahren nutzen
Verbrennungen und Verbrühungen – Hitze ist schneller als du denkst
Heiße Flüssigkeiten, Herdplatten, Backöfen oder Bügeleisen – all das kann in Sekunden zu schmerzhaften Verbrennungen führen. Einer der Spitzenreiter bei Kinderunfällen: heiße Getränke. Bereits ein umkippender Kaffeebecher reicht aus, um großflächige Verbrühungen zu verursachen. Auch Wasserdampf aus Töpfen oder Wasserkochern wird oft unterschätzt.
So beugst du vor:
Kabel von Küchengeräten nicht herunterhängen lassen
Topfgriffe nach hinten drehen
Heiße Getränke nie in Reichweite von Kindern abstellen
Herdschutzgitter und Backofensicherungen installieren
Wasserkocher und deren Kabel außer Reichweite platzieren
Wasserhähne mit Verbrühschutz ausstatten
Vergiftungen – bunte Gefahr aus Flaschen und Dosen
Reinigungsmittel, Medikamente, Kosmetika, E-Zigarette-Liquids oder bunte Spülmaschinentabs sehen für Kinder oft spannend aus – und sind gleichzeitig hochgiftig. Auch manche Zimmerpflanzen bergen Risiken, da sie bei Hautkontakt oder Verschlucken zu schweren Vergiftungen oder Reizungen führen können.
So beugst du vor:
Gefährliche Stoffe außer Reichweite und in abschließbaren Schränken aufbewahren
Bei Pflanzen ausschließlich auf ungiftige Sorten setzen
Giftnotruf-Nummer (030 19240) gut sichtbar aufhängen
Im Verdachtsfall sofort den Giftnotruf kontaktieren und eine Arztpraxis oder Notaufnahme aufsuchen
Schnitt- und Quetschverletzungen – scharfe und schwere Alltagsfallen
Ein Glas fällt herunter, eine Schublade schnappt zu, das Kind greift nach der Küchenschere oder schließt unachtsam die Tür – schon ist es passiert. Schnitt- und Quetschverletzungen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch stark bluten oder Folgeschäden verursachen.
So beugst du vor:
Schubladen mit Kindersicherungen versehen
Scharfe Gegenstände nur in verschließbaren Schränken lagern
Kinder vom Küchenarbeitsbereich fernhalten
Türstopper verwenden
Ersticken und Erdrosseln – kleine Dinge, große Risiken
Besonders bei Kleinkindern ist Ersticken eine der gefährlichsten Unfallursachen – denn sie stecken fast alles in den Mund, um ihre Umwelt zu erkunden. Verschluckbare Kleinteile, zum Beispiel von Spielsachen, Haushaltsgeräten oder Alltagsgegenständen, bestimmte Lebensmittel wie Bonbons oder Nüsse und sogar Verpackungsmaterialien können potenziell lebensgefährlich werden.
Doch auch herabhängende Schnüre, Gurte oder Kabel sollten möglichst entfernt werden, damit Kinder sie sich nicht in einem unbeobachteten Moment um den Hals legen und sich damit selbst erdrosseln können.
So beugst du vor:
Spielzeug regelmäßig auf lose Teile prüfen (gleiches gilt für alle Alltagsgegenstände, die sich in Reichweite des Kindes befinden)
Kleinteile nur unter Aufsicht geben
Lebensmittel wie Weintrauben, Nüsse oder Bonbons in mundgerechte Stücke schneiden
Auf potenziell gefährliche Snacks bei Kleinkindern verzichten
Plastiktüten außer Reichweite aufbewahren
Schnüre von Jalousien oder Vorhängen sowie Kabel und Seile sichern
Keine losen Kissen oder Decken im Babybett
Stromunfälle – oft übersehen, aber potenziell tödlich
Strom ist unsichtbar – und genau das macht ihn für Kinder so riskant. Steckdosen, Kabel oder defekte Geräte können zu schweren und sogar tödlichen Verletzungen führen, wenn Kinder mit ihnen in Kontakt kommen.
Steckdosensicherungen anbringen
Mehrfachstecker außer Reichweite platzieren
Elektrische Geräte nach Gebrauch vom Netz nehmen
Defekte Kabel sofort austauschen
Schnelle Hilfe im Notfall
Trotz aller Vorsicht kann es zu Unfällen kommen. Dann ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend:
Spezielles Erste-Hilfe-Set für Kinder [LINK] griffbereit halten
Erste-Hilfe-Kurs für Kindernotfälle besuchen
Allgemeine Notrufnummern und Giftnotruf-Kontakt gut sichtbar aufhängen
Fazit
Unfälle lassen sich nie vollständig ausschließen – aber mit Aufmerksamkeit, vorausschauender Planung und den richtigen Sicherheitsmaßnahmen kann das Risiko deutlich reduziert werden. Regelmäßige Überprüfungen der Sicherheitsvorkehrungen und aktuelles Erste-Hilfe-Wissen sind dabei unverzichtbar.
Weiterführende Informationen:
Gesellschaft für Pädiatrische Unfallprävention: www.kindersicherheit.de
Aktion Das Sichere Haus: www.das-sichere-haus.de/sicher-leben/kinder/
Bundesinstitut für Risikobewertung: www.bfr.bund.de
Quellen
Statistisches Bundesamt (Destatis): https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitszustand-Relevantes-Verhalten/unfaelle.html
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/unfallverhuetuung/
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU): https://dgou.de/news/news/detailansicht/artikel/kinderunfaelle-im-haushalt-was-eltern-wissen-sollten/
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): https://www.kinderaerzte-im-netz.de/sicherheit-vorsorge/unfallverhuetung/
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): https://www.bfr.bund.de/de/vergiftungsunfaelle_bei_kindern-70368.html
Deutsches Rotes Kreuz - Erste Hilfe: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/erste-hilfe-online/
VDE Verband der Elektrotechnik: https://www.vde.com/de/fnn/themen/sicherheit/kindersicherheit
Gesellschaft für Pädiatrische Unfallprävention: https://www.kindersicherheit.de/
Aktion Das Sichere Haus (DSH): https://das-sichere-haus.de/sicher-leben/kinder/
Erste-Hilfe-Set speziell für Kinder griffbereit haben – am besten in der Nähe von Küche oder Wohnzimmer, wo die meisten Unfälle passieren.
Checkliste: Die 5 häufigsten Kinderunfälle im Haushalt vermeiden
1. Stürze
Treppenschutzgitter montieren
Möbel kippsicher an der Wand befestigen
Teppiche mit Antirutschmatten sichern
Rutschfeste Socken oder Hausschuhe nutzen
2. Verbrennungen & Verbrühungen
Kabel von Küchengeräten außer Reichweite
Topfgriffe nach hinten drehen
Heiße Getränke nie am Tischrand abstellen
Herdschutzgitter und Backofensicherungen einsetzen
3. Vergiftungen
Reinigungsmittel und Medikamente hoch oder abschließbar lagern
Auf ungiftige Zimmerpflanzen achten
Giftnotrufnummern griffbereit haben
4. Schnitt- & Quetschverletzungen
Schubladen mit Kindersicherungen ausstatten
Scharfe Gegenstände in verschließbaren Schränken lagern
Kinder nicht unbeaufsichtigt im Küchenbereich spielen lassen
5. Ersticken und Erdrosseln
Spielzeug regelmäßig auf Kleinteile prüfen
Kleinkindgerechte Lebensmittelgröße (Trauben/Nüsse zerkleinern)
Plastiktüten konsequent entfernen
Schnüre, Kabel und Seile außer Reichweite halten
Autorin: Lara Kromat
Laura Kromat ist ausgebildete Online-Redakteurin mit Schwerpunkt auf Kinder-, Sicherheits- und Gesundheitsthemen. Seit 2021 bringt sie zudem ihre Erfahrung als zweifache Mutter in ihre Texte ein und vermittelt Eltern praxisnahe, vertrauenswürdige Informationen.
Titelbild: red_pepper82/ depositphotos